Rezensionen
Country/Alternative
B i l l y J o e & N
o r a h
F o r e v e r l y
Label: W a rn e r
Ich m uss sagen, es hat mich sofort interes-
sie rt, wie es klingt, wenn der Sänger der Inde-
pendent-Band Green Day und „M iss A kustisches
R aum spray“, Norah Jo nes, ein Duett singen.
Norah Jo nes und Billy Joe A rm strong trafen
sich auf einer Abendgala von Stevie W onder
und beschlossen, zusam m en etw as aufzuneh-
men. E s kam „Foreverly“ heraus, auf dem Jo nes
und A rm strong die Songs des 1958er-A lbum s
„Songs Our Daddy Tought U s“ von den Everly
B ro th ers spielen. Die beiden könnten natürlich
kaum unterschiedlicher sein, doch so etw as
geht ja m eistens gut. Auch hier, das ist anhör-
bare, sogar sehr anhörbare W a re, die natür-
lich im m er noch einen Country-Charakter hat
und w underbar in die W eihnachtszeit passt.
Der Harm oniegesang, der die Brüder Don und
Phil Everly früher ausm achte, wird durch den
stim m lichen Ko ntrast kaum getrübt, die Diva
und der Punkrocker harm onieren wunderbar.
Das Tempo der einzelnen Stücke hat man ein
wenig gedrosselt, die M usik wurde auf das W e -
sentliche reduziert (klingt jedoch sonst ziemlich
originalgetreu) und lebt natürlich ein bisschen
davon, dass man weiß, dass hier diese beiden
gegensätzlichen Charaktere zu W erke gehen.
Doch finde ich die Reinterpretationen von „Ro-
ving G am bler“ und „Down in the W illow Garden“
absolut gelungen und höre m ir das Album auch
gern noch ein paar Mal an. W e r auf Country
steht, erfrischende M usik und eine irgendwie
erotisch-witzige Athm osphäre in sich aufsaugen
will - bitte sehr, b esser klingenden modernen
Country wird man sonst nur schw er finden.
www.highresaudio.com
Verfügbar als:
■ Compact Disc
■ Studio Master FLAC, 96 kHz, 24 Bit
Jazz
H o l l y C o l e T r i o
G i r l T a l k
Label: 2xHD
Holly Cole, die für ihr breites R eperto ire an
Klangfarben für unterschiedliche G enres be-
kannt ist, reiste 1 9 8 3 nach Toronto, Kanada,
um dort ihre m usikalische Kariere zu sta rte n .
D rei Ja h re sp äte r gründete sie das Holly Cole
Trio, zu dem noch B a s s is t David Piltch und
P ian ist Aaron Davis zählten. „Girl Talk“ ist
das erste offizielle Album , das die drei 1 9 9 0
hervorbrachten. W a s in Kanada ein absolutes
M ust-Have ist, ging bei uns im direkten V e r-
gleich zum Heim atland unter, doch das wie so
oft zu U nrecht. Die w arm e Stim m e von Frau
Cole, das w irklich passende Zusam m enspiel
der drei sind das, w as d ieses Jazz-Album au s-
m acht. H ier hat man den Eindruck, d ass ein
paar Freunde zusam m enspielen, deren Haupt-
ziel es nicht ist, für technische Perfektion einen
Aw ard zu bekom m en. Die drei hier machen
einfach gem einsam M usik. Und da ergibt sich
das m it dem hohen m usikalischen Anspruch
von ganz allein. Und das, obwohl diese Lieder
am Stü ck und ohne Overdubbing aufgenommen
w urden, w as eine gew issen Live-Atm osphäre
m it sich bringt. Die erste Aufnahm e wurde
auf DAT-Tape aufgenom m en, von 2xH D sp äter
resam p elt (und dam it jitterred u ziert) und auf
1 7 6 ,4 hochgerechnet. D ieses 96-kH z-M aster
wurde aus
dem O riginalm aterial m it dCS-
Vavaldi-Clocks gewonnen und klingt absolut
astrein .
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Verfügbar als:
■ Compact Disc
■ Studio Master FLAC, 96 kHz, 24 Bit
■ DSD64, 2.822 MHz
Jazz
T o r q u e T r i o
O
s m
o s i s
Label: Neuklang
M ittlerw eile kennen sich die drei Ju n g s bes-
se r, das Zusam m enspiel ist dem nach noch
optim aler. D as hört m an, irgendwie geht’s
insg esam t
etw as
selb stverstän d lich er
und
lockerer von
der
Hand.
M usikalisch
wird
einem beschwingende, erw achsene und recht
anspruchsvolle Ja zzko st geboten, die den Le-
bens- und Lern pro zess der Band der letzten
Ja h re w iderspiegelt. E s gab schlechte Zeiten,
Neuanfänge, Gigs m it bekannten Bands, per-
sönliche Herausforderungen. W ichtig ist, dass
man aufsteht und kapiert, dass man aus allen
Lebenssituationen
etw as
lernen
kann.
Das
kom m t in „O sm o sis“ rüber, und zw ar varian -
tenreich, locker und souverän. Doch eben nicht
m it dem C harakter alter Jazz-H audegen, son-
dern schon m it dem W itz und der Exp erim en-
tierfreude der jungen Jazz-G eneration. Innova-
tiv und technisch perfekt spielen sich die Ju n g s
an die Spitze der Jazz-K ün stler, die ich d ieses
Ja h r hören durfte. Und es ist auch mal w ie-
der so, d ass gerade diese A rt von M usik recht
deutlich von hohen A b tastraten und vielen B its
profitiert. Die H ighres-Variante klingt am rich -
tigen Equipm ent viel detailreicher, räum lich
dreidim ensionaler und dynam ischer. Lohnt sich
also, den Download sta tt die Scheibe zu kau-
fen. Dann sp ürt m an, welch sensible Texturen
P ian ist Koen Schalkwijk, B a s s is t M athias Pol-
ligkeit und Schlagzeuger Antoine Duijkers ins
M ikro zauberten.
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